Die Kunsthistorikerin und Künstlerin Julia Gaisbacher arbeitet an der Schnittstelle zwischen Fotografie und Architektur und spürt in ihren Arbeiten Fragen rund um Wohnraum, öffentlichen Raum und private Rückzugsgebiete auf.
Seit 2017 dokumentiert und analysiert sie in ihrem Projekt „One Day You Will Miss Me“ die städtische Transformation Belgrads infolge der Errichtung des luxuriösen Stadtteils „Belgrade Waterfront“, gelegen an der Save und inmitten der Stadt – ein Investorenprojekt, das eines der größten Immobilienprojekte Europas darstellt.
Die Künstlerin baut ihre Beobachtungen auf Rundgängen auf, die sie im und rund um das Gebiet der Baustelle der „Belgrade Waterfront“ unternommen hat. Das wird schon durch wiederkehrende Blickwinkel und Ansichten deutlich, die die Veränderungen sichtbar werden lassen. Die Bilder spiegeln aber auch eine kollektive Perspektive derjenigen, die in der Stadt unterwegs sind und dort wohnen. Die unterschiedlichen Stadien der Baustelle ermöglichen oftmals neue Wege, andere verschwinden, sind plötzlich durch einen Bauzaun verstellt. Gaisbacher eröffnet durch ihre fotografische Arbeit ein visuelles Feld, durch das entdeckt werden kann, welche gemeinsamen Räume des Städtischen nicht nur in Belgrad verschwinden und welche neuen Räume geschaffen werden müssten.
Am 18. September wird sie ihr im Juni im Verlag der Camera Austria erschienenes Buch „One Day You Will Miss Me“ im Office for Photography vorstellen.
http://www.juliagaisbacher.com/