Die österreichische Autorin Ljuba Arnautović wurde 1954 in Kursk (heutige Russische Föderation) geboren und lebt in Wien. Sie ist eine Spätberufene. Vor vier Jahren hat ihr Debütroman „Im Verborgenen“, in dem sie über das Schicksal ihrer Großmutter schreibt, für Furore gesorgt und wurde für den Österreichischen Buchpreis in der Kategorie Nachwuchs nominiert. Nun legte die 68-jährige Autorin, die unter anderem als Übersetzerin und Rundfunkjournalistin gearbeitet hat, ihren zweiten Roman vor.
In „Junischnee“ erzählt Ljuba Arnautović anschaulich, aber auch mitreißend und einfühlsam wie Menschenverachtung und politische Willkür im 20. Jahrhundert das Schicksal der Menschen bestimmten – auch jenes ihrer eigenen Familie.
1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die „Schutzbundkinder“ machen Ferien auf der Krim und kommen dann in ein luxuriöses Heim in Moskau. Bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht. Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als „Volksfeind“ ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen – die Mutter der Autorin. Karl will nach Wien zurück, sobald es die Umstände erlauben, seine Frau zwingt er damit in die Fremde …
Die kroatische Fassung des Romans erschien dieses Jahr beim Leykam International Verlag in Zagreb und wurde von Slavija Kabić ins Kroatische übersetzt.
Das Österreichische Kulturforum freut sich, zusammen mit dem Verlag Leykam International, diese bemerkenswerte Autorin nun in Kroatien begrüßen zu dürfen!
https://www.ljubaarnautovic.at/
https://www.leykam-international.hr/publikacija.php?id=239
http://www.kgz.hr/hr/knjiznice/knjiznica-marije-juric-zagorke/78